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Aus der Arbeit des BAR - 05/2022

Stellungnahme aus dem Roßdorf zur Neuausrichtung der Obdachlosenunterbringung

Sitzungsvorlage 016/2022/GR

 

Verurteilung der bisherigen Vorgehensweise
Die Roßdorfer Bürgerschaft verurteilt die Vorgehensweise der Nürtinger Stadtverwaltung im gesamten bisherigen Verfahren der Containerunterbringung im Roßdorf auf das Schärfste.

2016 wurde unter 011/2016/GWN ein Projekt- und Baubeschluss Wohncontainer, befristet auf 3 Jahre, gefasst. Unter 060/2018/GR wurden Alternativstandorte im Roßdorf diskutiert. Bereits bei der Verlängerung im Jahr 2020, Beschluß 008/2020/KA für den Weiterbetrieb der Wohncontainer bis Juni 2022, war der Verwaltung klar, daß innerhalb dieser 2 Jahre kein adäquater Wohnraum geschaffen werden kann, vor allem wurde nicht nur den Roßdorfer Bürgern, sondern auch dem Gemeinderat verschwiegen, daß eine Baugenehmigung bis 2025 vorliegt. Hier wurde mit viel Kalkül gearbeitet.
Aber das ist Vergangenheit. Wir Roßdorfer blicken in die Gegenwart und in die Zukunft und begrüßen ausdrücklich in diesem nun anlaufenden Prozess die frühe Einbindung der Bürgerschaft und gehen davon aus, daß die weitere Vorgehensweise eng mit der Stadtgesellschaft diskutiert wird.

 

Darstellung der Situation im Roßdorf
Das Roßdorf war von Anbeginn in den 1960-ger Jahren ein Ort der Integration. Vollkommen unverständlich ist uns Roßdorfern, warum von allen Seiten immer wieder versucht wird, dies zu negieren. Zu keiner Zeit gab es bei uns im Quartier erwähnenswerte politische, ethnische, soziale Zwischenfälle. Warum nun schon wieder im Vorfeld Diskussionen angefacht werden, es würde Reibung zwischen Spätaussiedlern sowie deren Nachkommen und Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, geben, ist für uns nicht verständlich, auch mögliche Einzelfälle sind uns nicht bekannt.

 

Angebot
Der Roßdorfer Bürgerausschuss sieht die Notwendigkeit, Flüchtlingen uneingeschränkt zu helfen, egal woher sie kommen. Wir alle konnten uns vor kurzem nicht vorstellen, einen Angriffskrieg in Europa erleben zu müssen, Krieg in Europa kennen die meisten von uns nur noch aus Erzählungen.
Wir bieten daher an:

 

Sozialer Frieden und Infrastruktur im Roßdorf für geflüchtete Frauen, Kinder und Familien aus der Ukraine in unserem Containerdorf.
Im Moment sind von den 40 vorhandenen Plätze 23 Plätze belegt. Aus nachvollziehbaren Gründen können die jungen Männer, die jetzt in den Containern sind, nicht mit Frauen und Kindern in einer gemeinsamen Unterkunft leben. Daher wäre zu prüfen, die 23 Plätze frei zu machen und die gesamte Unterkunft mit 40 Flüchtlingen aus der Ukraine zu belegen.
Den geflüchteten Frauen und Kindern könnten wir im Roßdorf eine für Nürtingen einmalige Infrastruktur anbieten. Kindergärten, Schule, Kirche, Sportverein, Gemeinschaftshaus, Kinder- und Jugendclub, Ladengeschäfte und Gesundheitsversorgung, die alle fußläufig zu erreichen sind. Sprachbarrieren wären minimiert, da viele Ukrainische Bürger die Russische Sprache sprechen oder verstehen, einige Deutsch und viele Englisch reden. Sprachen, die im Roßdorf Alltag sind.
Geflüchtete könnten sich auch aktiv in die Sozialarbeit und Kinderbetreuung einbringen, entsprechende „Fachkräfte“ könnten quasi angeworben werden, um dann in und für ihre eigene Community aktiv zu werden. Hier ist an Erziehende und Lehrende gedacht, die so in einer Zweitnutzung der Schule am Nachmittag ihre Landsleute unterrichten, oder denen die vorhandenen Räumlichkeiten in Schule und Gemeinschaftshaus zur Verfügung gestellt werden. Unterstützt werden könnte diese Arbeit von Freiwilligen aus dem Roßdorf, die zahlreich bereit sind, sich einzubringen.
Diese einmalige Gelegenheit wird sich, so schnell umsetzbar, nirgendwo im Stadtgebiet finden.

 

Standortpotentiale - Unterkünfte für Geflüchtete
Wir sprechen eine Einladung an Frau Eisele, Herrn Schwartz und Herrn Schultheiß zur Besichtigung der Perspektivflächen aus, das Roßdorf ist ein Bergdorf und nicht auf einer Scheibe gebaut.
Diese Stellungnahme wurde vom gesamten Bürgerausschuss Roßdorf einstimmig bei einer Enthaltung verfasst.

 

Nürtingen, 7. April 2022    Dieter Harlos

Sanierung Berliner Straße

Die ersten Planungen für die Sanierung der Berliner Straße im zweiten Halbjahr 2023 laufen an. Da der Straßenabschnitt der Berliner Straße von der Einmündung Roßdorfweg bis zu der Einmündung Holbeinstraße komplett für den Zeitraum der Sanierung gesperrt werden muss, wurden gemeinsam mit dem Tiefbau- und dem Ordnungsamt Wege für die Straßenführung während der Bauarbeiten erörtert, gesucht und wahrscheinlich auch gefunden. Wir werden künftig über alle Planungen, Eingriffe und Termine berichten. Das Tiefbauamt wird dann auch zeitnah in einer ersten Präsentation die Neugestaltung der Berliner Straße im Gemeinschaftshaus uns Roßdorfern vorstellen.

Erste offiziell erfasste Familie aus der Ukraine bekam eine Wohnung am Dürerplatz 4

Foto: Viola Finger
Foto: Viola Finger

Der ersten Ukrainische Familie wurde eine von der Stadt Nürtingen angemietete Wohnung am Dürerplatz 4 vermittelt. BAR Vorsitzender und Stadtrat Dieter Harlos ist der Pate der Familie und begleitete sie auf den ersten Behördengängen. Einem Spendenaufruf des BAR nach Möbeln und Haushaltsgegenständen folgten viele Mitmenschen aus dem Roßdorf, aus Nürtingen und der Umgebung. So konnte in kürzester Zeit die Wohnung mit dem Notwendigsten ausgestattet werden. Vielen Dank auch an die russischsprachigen BAR Mitglieder und Mitbewohner im Dürerplatz 4 für die Hilfe bei Übersetzungen und Alltagsfragen. Wir rufen alle Roßdorfer Mitmenschen auf, auch den noch kommenden Neubürgern so gut wie möglich zu helfen. Auch kleine Hilfen können Großes bewirken.

Roßdorf 2023 blüht auf - Bürgerschaft pflanzt Blumenzwiebeln

Am Samstag, 15. Oktober wird der BAR zusammen mit allen interessierten Mitmenschen aus unserem Quartier eine Pflanzaktion starten. Unter Anleitung von Frau Eberhardt vom Grünflächenamt werden wir auf noch festzulegenden Grünstreifen verschiedene Krokuszwiebeln pflanzen und am Wall an der Berliner Straße zum Rubensweg hin werden wir Narzissenzwiebeln in stattlicher Anzahl einbringen. Der BAR hat hierfür symbolisch 2023 Stück Zwiebel gespendet.
Im Rahmen der Aktion „Blühender Landkreis“ wird durch den fleißigen Bauhof am Reitplatz eine Herbstaussaat mit heimischen Blumengattungen die Fläche erblühen lassen.
Ein Oktoberfest für alle Aktiven und für die Roßdorfer Bürgerschaft soll die Aktion dann je nach Coronalage am, im und um das Gemeinschaftshaus beenden.

Onlineausgabe der roßdorf-jetzt!

Diese Meldungen "Aus der Arbeit des BAR" erschienen auch in der roßdorf-jetzt! 05-2022. Diese steht Ihnen hier zum Download bereit.